Wille J.E., 1926, S. 366-368:




Abb. 10. Mandibeln des Käfers, r = rechts, l = links. Übrige Erklärung im Text.

Die Mundwerkzeuge des Käfers sind kräftig ausgebildet. Die Oberlippe bildet eine fast rechteckige Platte, die mit zahlreichen Sinneshaaren und gruppenförmig angeordneten Sinnesgruben ausgestattet ist. Die Mandibeln zeigen einen besonders kräftigen Bau. Sie stellen den mächtigsten Teil der Mundteile dar. Rechter und linker Kiefer sind von etwas abweichendem Bau (Abb. 10). Die rechte Mandibel trägt einen kräftigen, sehr langen Zahn rz1, dem basalwärts ein kleinerer rz2 nach innen zu aufsitzt. Der kräftige Außenzahn verstreicht bauchwärts in einen stark vorspringenden Kauwulst (rw1), der eine schwach gewellte, stark chitinisierte Oberseite und nach innen zu einen schwachen mit starken Borsten besetzten Rand trägt. Durch eine schwach chitinisierte Einbuchtung getrennt, finden sich ferner ein Basalzahn (rz3) und eine halbkugelige Wulst (rw2). Die Lageverhältnisse sind durch die Abb. 10 veranschaulicht. Der linke Kiefer hat die beiden Zähne in gleicher Stärke und Ausbildung (lz1, lz2). Die Kauwulst (lw1), mit der stark chitinigen Oberseite und dem Borstenrande, verstreicht flacher wie auf der rechten Seite. Ein Basalzahn (lz3) der mehr nach oben gerichtet ist, verstreicht nach innen zu in eine halbkugelige Wulst (lw2).

In ihrer Lage im Kopfe überschneiden sich rechte und linke Mandibel wie die beiden Arme einer Scheere; d. h. rz1 und rz2 der rechten Seite schneiden ventralwärts von lz1 und lz2 und nach innen von lw1 der linken Seite. Ferner rw1 der rechten Seite überschneidet nach innen von den dorsal gerichteten lz3 der linken, und lw2 links überschneidet nach innen zu den rz3 nebst rw2 rechts. Damit sind an drei verschiedenen Stellen Schneideebenen geboten:

Die langen spitzen Zähne (z1, z2) verraten den Raubtiercharakter des Curinus zonatus, sie erinnern an Carabidenkiefer und dienen zum Aufreißen der Schilder der Beutetiere. Die Wulste w1 und w2 bilden mehr Kauebenen, wobei zur Zerkleinerung die Zähne z3 mithelfen.

Die seitlich und ventral der Mandibeln folgenden Maxillen zeigen keine Besonderheiten: auf einem kräftigen Basalstück sitzen eine schmale, pinselförmig beborstete Innenlade und eine blattförmige, behaarte Außenlade. Nach außen zu schließt sich der kräftige Maxillarpalpus an, bestehend aus vier Gliedern, deren letztes das größte und schräg abgeschnitten ist. Die Unterlippe stellt eine trapezoide, in der vorderen Mittellinie schwach eingebuchtete und am Vorderrand schwach behaarte Platte dar, welche die Mundöffnung nach unten abschließt. An ihrer Außenseite trägt sie die dreigliedrigen Labialpalpen.